Abendnebel –
morgen früh ist er fort
und die Welt noch dieselbe
Geschrieben am 10.11.2024, und auf sanfte Weise visualisiert von DALL-E und dem Microsoft Designer via Bing.
Abendlicher Nebel hat allerdings etwas Tröstliches. Er kommt unvermittelt, breitet sich aus und hüllt alles in seinen weichen Schleier, als wolle er die ganze Welt beruhigen. Ebenso unaufgefordert verschwindet er wieder. Das tut er leise, ohne Spuren zu hinterlassen und ohne etwas zu verändern – so scheint es zumindest. Doch dieses Bild trügt. Wenn man genauer hinsieht oder länger darüber nachdenkt, zeigt sich, dass der Nebel mehr ist als eine geisterhafte Erscheinung. In der Welt des Kleinsten hinterlässt er feine Spuren – winzige Tropfen, die auf Blättern glitzern, und eine Kühle, die selbst in der Luft nachhallt. Vielleicht verändert er die Welt ja doch; aber eben so behutsam, dass wir es kaum bemerken.
Die Nebelwelt von oben
Ein abendlicher Nebel aus der Vogelperspektive, hoch oben von einem Ballon aus betrachtet, muss ein beeindruckendes Schauspiel sein. Ich habe es selbst nie gesehen, versuche aber es mir vorzustellen. Wer wäre so verrückt, sich einem Ballon anzuvertrauen?
Von oben wirkt der Nebel oft wie ein endloses Meer, still und geheimnisvoll. Die Welt darunter verschwindet, als hätte sie sich in Watte gehüllt. Nur hier und da ragen Baumkronen oder Kirchturmspitzen wie kleine Inseln aus der grauweißen Decke hervor, während alles andere in diesem Schleier verloren geht.
Das Licht des Abends spielt mit dem Nebel. Sanfte Orangetöne und blasses Rosa mischen sich mit kühlem Blau und Grau, je nachdem, wie weit die Sonne bereits gesunken ist. Der Nebel erscheint nicht gleichmäßig. Er ist in Bewegung, wellt sich wie ein träges, atmendes Wesen, manchmal dichter, manchmal durchscheinender. Wenn Du genau hinschaust, erkennst Du, wie der Nebel fließt, wie er sich in Senken sammelt und auf Hügeln ausdünnt.
Von oben kannst Du den Übergang sehen, da wo der Nebel endet und klare Luft beginnt. Am Horizont scheint er wie ein hauchzarter Schleier, der die Landschaft mit Geheimnissen verhüllt. Wenn Glück und Licht gut zusammenspielen, leuchten die Nebelspitzen in einem letzten Sonnenstrahl. Es ist, als würde ein zarter Schimmer über dem stillen, kühlen Land liegen. Ein Bild, das ebenso beruhigt wirkt, wie es leise Sehnsucht weckt. Wonach? Nach Gedichten hoffentlich.