11 verwegene kurze Piratengedichte

11 verwegen kurze Piratengedichte

Piraten haben einen deutlich besseren Ruf, als sie selbst je gewesen sind. Tatsächlich haben sich in unsere Vorstellung romantisch wilde Bilder von Abenteuern, Exotik, blauen Meeren, funkelnden Schätzen und heldenhaften Kämpfen festgesetzt.

Das war nie die Realität, die nämlich war grausam, dreckig und gemein, vor allem für die Opfer der Freibeuter und Korsaren, der Filibuster und Seeräuber.

Aber, ach, piratenwilde Filme und Bücher taten ihr übriges. Heute wäre man gern Pirat, beim Fasching oder in der Fantasie. Also kann man auch Gedichte darüber schreiben. Kleine Verse, die uns in piratenmäßige, schaurige Seeräuberstimmung versetzen. Das ist locker erlaubt, fühlt sich nach Grusel und Freiheit an und macht Spaß. Mir jedenfalls beim Schreiben. Dir, so hoffe ich, beim Lesen. Ahoi!

Piratenpoesie

Die Gedichte haben keine Titel. Sie sind allesamt kurz und ähneln Haikus, sie sind aber keine. Haiku sind viel zu sanft für das harte Leben echter Freibeuter, oder?

wenn wir allein sind
kichern wir
der einäugige Papagei
und ich

Picknick mit Rum
verfluchte Seeluft –
der Tod sieht zu

11 verwegen kurze Piratengedichte

wie geheimnisvoll sie ist
die alte Truhe –
ich fülle sie mit einem Fluch

der Nebelrufer –
die Gespenster heute Nacht
sind nicht allein

auf Kaperfahrt
Haken in den Planken
und Tote im Meer

noch ins kleinste Fenster
lugt er hinein
der Klabautermann

nur etwas Blut
sonst nichts
in dieser Nacht

völlig still steht die Brigg
—psst! kein Laut
dann zischt der Enterhaken!

der fliegende Holländer –
die Toten rufen gequält
wir winken zurück

überm Segel ein roter Mond –
die Beute ziert sich
sie ist bald schon tot

in der Kapitänskajüte –
Blutgeruch dringt herein
ich lasse die Tür geöffnet

Geschrieben im März 2025 von Lenny Löwenstern.

Piratenpoesie

Deftige Piratenflüche, Sprüche und Schlachrufe ⚓ 💀

Wo wir schon dabei sind … Hier kommt eine Auswahl an Sprüchen, Schlachtrufen und verdammten Flüchen, wie sie echte oder fiktive Piraten gebrüllt, geflüstert oder mit rostigen Messern in die Spanten geritzt haben könnten. Vielleicht echt, vielleicht aber auch nur ausgedacht.

  • Wer lebt, der plündert!
  • Beim Kraken und seinen krummen Tentakeln!
  • Ratten und Riffe!
  • Bei Davy Jones‘ fauligen Zähnen!
  • Donnerwetter und Tintenfischsuppe!
  • Verwünschte Klabautermänner!
  • Bei meinem rostigen Enterhaken!
  • Tausend brennende Schiffswracks!
  • Mögen die Haie dein Gebein abnagen!
  • Pestverseuchte Pulverfässer!
  • Beim Bart des Schwarzbärtigen!
  • Dreimal verfluchtes Seemannsgarn!
  • Blutiger Hafenschlick!
  • Verdammte Landratten!
  • Bei allen versoffenen Matrosen!
  • Verrottete Schiffsgräten!
  • Galliger Papageienmist!
  • Verfaultes Tauwerk und leere Rumfässer!
  • Beim triefenden Auge des Sturmgotts!
  • Sinkende Schaluppen!
  • Blasen und Blutegel!
  • Verfaulte Hängematte und Schiffszwieback!
  • Bei den brüchigen Rippen der Meerhexe!
  • Galliger Haifischfraß!
  • Verdorbener Schiffszwieback und brackiges Wasser!
  • Beim Holzbein des Teufels!
  • Rostiger Anker und zerrissene Segel!
  • Aufgedunsene Seepocken!
  • Verfluchtes Kanonenfutter!
  • Bei allen Seemannsgräbern der sieben Weltmeere!
Piratenpoesie

Die Illustrationen erstellten DALL-E und Microsoft Designer via Bing.

Mit Sternenstaub signiert: Lenny Löwenstern

Lenny Löwenstern Logo

Schluss mit den Kalendersprüchen!

Kann nicht anders, als zu pfeifen –
der Morgen, der Wald,
so blau!

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