Der Himmel, ein unendliches Blau über uns, ist seit jeher Quelle der Inspiration und des Staunens. Er umspannt unsere Welt wie ein schützendes Dach, mal strahlend klar, mal von Wolken verhangen, doch stets gegenwärtig. Seine Weite lädt zum Träumen ein, seine Höhe spornt uns an, über uns hinauszuwachsen.
In der deutschen Sprache hat der Himmel zahlreiche Spuren hinterlassen. Diese Wörterliste umfasst ganz überwiegend besonders schöne, seltene und altertümliche Begriffe. Sie alle sind vom Himmel abgeleitet.
Hier findest du Wörter, die Texte und Briefe beflügeln, sie himmlisch klingen lassen oder ihnen eine besondere Note verleihen. Manch alter Ausdruck mag zunächst fremd erscheinen, doch oft erschließt sich seine Bedeutung aus dem Zusammenhang und weckt verborgene nostalgische Assoziationen. Probiere es aus! Wer weiß, vielleicht erweckst du das eine oder andere im Vergangenen schlummernde Wort zu neuem Leben und lässt es wieder am Sprachhimmel erstrahlen.
Der Wortschatz des Himmels / eine Liste poetischer Wörter
Sortiert nach dem Alphabet.
- himmelähnlich (adj.) (dem Himmel gleichend)
- himmelan (adv.) (zum Himmel hin, nach oben gerichtet)
- himmelangst (adj.) (sehr ängstlich, in höchstem Maße besorgt)
- himmelauf (adv.) (zum Himmel empor)
- himmelauf (zum Himmel hin, nach oben)
- himmelbeschreibend (adj.) (den Himmel darstellend oder erklärend)
- himmelbewohnend (adj.) (im Himmel lebend, göttlich)
- himmelblau (adj.) (für viele die schönste Farbe der Welt)
- himmelblau (adj.) (von der typischen Farbe des klaren Himmels)
- himmelblitzend (adj.) (hell am Himmel aufleuchtend)
- himmelblond (adj.) (sehr helles, fast weißes Blond)
- himmeldurchbrechend (adj.) (durch den Himmel brechend, beispsielsweise Sonnenstrahlen)
- himmelentrissen (adj.) (dem Himmel weggenommen)
- himmelentsprossend (adj.) (vom Himmel stammend)
- himmelerstürmend (adj.) (den Himmel im Sturm erobernd)
- himmelfahrend (adj.) (zum Himmel aufsteigend)
- Himmelfahrt (f.) (religiös: Aufstieg in den Himmel)
- Himmelfall (Einsturz des Himmels)
- himmelfallend (adj.) (vom Himmel herabfallend)
- Himmelfarbe (f.) (die Farbe des Himmels, die je nach Tageszeit, Wetter und atmosphärischen Bedingungen variieren kann, von Blau über Rosa bis hin zu Gold- oder Grautönen; kann auch metaphorisch verwendet werden, um eine bestimmte, himmlisch schöne Farbe zu beschreiben)
- himmelfern (adj.) (weit vom Himmel entfernt, irdisch)
- himmelfest (adj.) (ganz sicher, gewiß)
- himmelflammend (adj.) (am Himmel hell leuchtend)
- himmelflüchtig (adj.) (schnell am Himmel verschwindend)
- himmelfrei (adj.) (frei ist wie der Himmel, ohne Einschränkungen oder Hindernisse)
- himmelfroh (adj.) (überaus glücklich)
- himmelgetragen (adj.) (vom Himmel getragen oder unterstützt)
- himmelglänzend (adj.) (hell am Himmel strahlend)
- himmelgreifend (adj.) (bis zum Himmel reichend)
- himmelhangend (adj.) (am Himmel hängend)
- himmelhoch (adj.) (sehr hoch, bis zum Himmel reichend)
- himmeljauchzend (adj.) (vor Freude zum Himmel rufend)
- himmelklar (adj.) (klar wie der Himmel, offensichtlich)
- himmelküssend (adj.) (poetisch: den Himmel berührend)
- himmelleuchtend (adj.) (am Himmel hell scheinend)
- himmelragend (adj.) (bis zum Himmel aufragend)
- Himmelreich (n.) (religiös: das Reich Gottes)
- Himmelsauge (n.) (poetisch für Sonne oder Mond)
- Himmelsbahn (f.) (der scheinbare Weg der Himmelskörper)
- Himmelsbild (n.) (Konstellation von Sternen, Sternbild)
- Himmelsblick (m.) (ein Blick, der in den Himmel gerichtet ist)
- Himmelsbogen (m.) (Regenbogen)
- Himmelsbote (m.) (religiös: ein Engel oder göttlicher Gesandter)
- himmelschauend (adj.) (zum Himmel blickend)
- himmelschön (adj.) (schön wie der Himmel; himmlisch schön)
- himmelschreiend (adj.) (empörend, ungeheuerlich)
- Himmelsdach (n.) (wie das Himmelszelt)
- Himmelsdecke (f.) (poetisch für den sichtbaren Himmel; analog zur Sternendecke)
- Himmelsduft (m.) (für einen besonders angenehmen, fast überirdisch schönen Duft)
- himmelselig (adj.) (überglücklich, in höchstem Maße zufrieden)
- Himmelseligkeit, himmelselig
- Himmelsfeld (Sternenfeld)
- Himmelsfeuer (n.) (für Blitze oder Sternschnuppen)
- Himmelsgabe (vom Himmel, von Gott verliehenes Talent)
- Himmelsgewölbe (n.) (poetisch für das Firmament)
- Himmelsglanz (m.) (strahlende Helligkeit am Himmel)
- himmelsgleich (traumhaft schön)
- Himmelsglobus (m.) (Darstellung des Sternenhimmels auf einer Kugel)
- Himmelsglück (n.) (ein tiefes, fast himmlisches Gefühl von Glück und Zufriedenheit)
- Himmelskarte (f.) (Darstellung des Sternenhimmels)
- Himmelskind (n.) (unschuldiges, engelsgleiches Kind)
- Himmelskönigin (Maria, Mutter Jesu)
- Himmelskreis (m.) (der sichtbare Bereich des Himmels)
- Himmelskunde (f.) (Astronomie, Lehre von den Himmelskörpern)
- Himmelslauf (m.) (der scheinbare Lauf der Gestirne)
- Himmelslicht (n.) (poetisch für Sonne, Mond oder Sterne)
- Himmelsluft (f.) (die Atmosphäre, besonders die höheren Schichten)
- Himmelsnass (n.) (Regen)
- Himmelsöffnung (f.) (poetisch: Durchbruch in einer Wolkendecke)
- Himmelsstrahl (m.) (poetisch für Sonnenstrahl)
- Himmelsstrich (m.) (Klimazone, geografische Region)
- Himmelssturz (m.) (der Fall aus dem Himmel, oft mythologisch)
- Himmelstau (m.) (poetisch für Regen oder Tau)
- Himmelstor (n.) (mythologischer Eingang zum Himmel)
- Himmelstraße (f.) (poetisch für die Milchstraße)
- himmelstürmend (adj.) (sehr enthusiastisch, überaus ehrgeizig)
- himmelsüchtig (adj.) (verliebt sein)
- himmelsüß (adj.) (wie in: eine himmelsüße Melodie)
- himmelsvergnügt (adj.) (Zustand fröhlicher, unbeschwerter Heiterkeit)
- Himmelsweite (f.) (die unermessliche Ausdehnung des Himmels)
- Himmelswölbung (f.) (die gewölbte Erscheinung des Himmels)
- Himmelswonne (f.) (Gefühl intensiver, überirdischer Glückseligkeit oder Freude)
- Himmelswunder (n.) (außergewöhnliche Himmelserscheinung)
- Himmelszeichen (n.) (astrologisches oder religiöses Zeichen am Himmel)
- Himmelszelt (der Himmel über uns, auch: Himmelbau)
- Himmelszelt (n.) (poetische Bezeichnung für den sichtbaren Himmel)
- himmelvoll (adj.) (selig)
- himmelwandelnd (adj.) (Mond und Sonne wandeln über den Himmel)
- himmelwärts (adv.) (zum Himmel hin, nach oben strebend)
- himmelweit (adj.) (sehr weit)
Poetische Zitate
Adler
Steig nur, Sonne,
Auf die Höhn!
Schauer wehn,
Und die Erde bebt vor Wonne.Kühn nach oben
Greift aus Nacht
Waldespracht,
Noch von Träumen kühl durchwoben.Und vom hohen
Felsaltar
Stürzt der Aar
Und versinkt in Morgenlohen.Frischer Morgen!
Frisches Herz,
Himmelwärts!
Laß den Schlaf nun, laß die Sorgen!
Gedicht von Joseph von Eichendorff. Der im Text erwähnte Aar ist der titelgebende Adler.
Fernweh
Gold'ne Sonne mit den Strahlen,
Komm und nimm mich an Dein Herz
Und von Deinem Licht getragen,
Steige mit mir himmelwärts!Zeige mir dort Deine Wesen,
Deinen großen Wunderraum,
Und damit ich's nicht verrate,
Laß mich's schauen wie im Traum!Oder nimm mich in die Höhe
Nur ein tausend Meilen fern,
Daß ich ihn von dort aus sehe:
Unsern kleinen Erdenstern.
Gedicht von Friederike Kempner (1828–1904)
Abbildung oben: DALL-E und Microsoft Designer. Einige Definitionen stammen von ChatGPT, das auch die Rechtschreibkorrektur übernahm.