Sommertag (Gedicht)

Sommertag (Gedicht)

Sommertag

so weit und so blau der Himmel
dass man meint
überall hinzukönnen
und kommt doch nicht von der Stelle

Geschrieben am 20.09.2024. Die glänzendblaue Visualisierung stammt von DALL-E und dem Microsoft Designer via Bing.

Im Gedicht steht die Farbe Blau für die scheinbar unendlichen Möglichkeiten des Himmels, die Freiheit und Weite, die der Sommer bietet. Blau steht oft für Ruhe, Kühle und Gelassenheit, doch in diesem Kontext betont es auch eine gewisse hitzebedingte Trägheit und das Gefühl des Stillstands.

Der Himmel wirkt verlockend, als könnte man in die Weite hinausfliegen, wohin man nur wollte, in alle Richtungen und Entfernungen. Gleichzeitig aber vermittelt das Blau eine schwere, fast lähmende Hitze, die jede Bewegung behindert. Diese Ambivalenz zwischen den scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten und der tatsächlichen Unfähigkeit, sich zu bewegen, schafft eine gewisse Spannung im Gedicht. Am Ende bleibt man doch wieder matt hängen – wie so oft im Leben.

Was, wenn das Gedicht ein Parfüm wäre, wie könnte es duften?

Es würde wohl sanfte, luftige und zugleich drückende Duftnoten vereinen, die die Stimmung des heißen Sommertages und die Trägheit, die in der Hitze liegt, einfangen.

Kopfnote

  • Zitrusfrüchte wie Bergamotte und Grapefruit würden die Leichtigkeit und Weite des blauen Himmels darstellen, sie verleihen dem Parfüm eine spritzige Frische, die an den Beginn eines heißen Sommertages erinnert, wenn noch alles möglich scheint.

Herznote

  • Blaue Blüten wie Lavendel oder Iris würden das Blau des Himmels repräsentieren. Sie bringen eine leichte florale Weichheit, die gleichzeitig kühlend und beruhigend wirkt, aber auch etwas Lethargisches, als ob die Blüten von der Hitze langsam dahinwelken.
  • Honig oder Heu könnten eine warme, sonnige, fast schon süßliche Schwere einbringen, die die Müdigkeit und das Gefühl des Stillstands unterstreicht, das der drückende Sommer mit sich bringt.

Basisnote:

  • Sandelholz und Vetiver würden die Erdigkeit und Beständigkeit symbolisieren, den Kontrast zwischen der Freiheit, die der Himmel suggeriert, und der Tatsache, dass man „nicht von der Stelle kommt.“ Sie verleihen dem Parfüm eine gewisse Tiefe und Dichte, die die Schwere des Tages in sich trägt.

Alles in allem wäre der Duft eine Kombination aus Frische und erdrückender Wärme, die auf diese Weise einen trägen, sonnendurchfluteten Sommertag olfaktorisch einfängt. Die leichte Zitrusnote und die floralen Akkorde geben die Weite und Freiheit des blauen Himmels wieder, während die Basisnote die Erdverbundenheit und das Gefühl der Trägheit reflektiert, das einen trotz der Möglichkeiten nicht loslässt.

Mit Sternenstaub signiert: Lenny Löwenstern

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Sie wirken wie Wellness. Aber sie meinen es ernst!

Kann nicht anders, als zu pfeifen –
der Morgen, der Wald,
so blau!

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