Der Himmel — er ist mehr als bloß eine Leinwand für Wolken und Vögel. Allerdings! Er ist das Blau, das uns begleitet, das Dach, das uns beschirmt. Und doch ist er auch unser innerer Raum, ein Ort für Träume, für Sehnsüchte, für all die kleinen und großen Fragen, die wir in uns tragen.
Wenn du also in den Himmel blickst, schaust du nicht nur hinauf, sondern auch in dich hinein. In deinen inneren Himmel. Was liegt dort verborgen? Vielleicht ein Gedanke, der genauso weit und groß ist wie das Firmament oder eine Hoffnung.
Manchmal fertigen Künstler Serien, indem sie ein gelungenes Werk immer wieder abwandeln. Ich dachte, das kann ich auch – mit einem Gedicht. Andy-Warhol-like … Sieh dir deshalb auch Sehnsucht / 1 an. Die Visualisierung stammt von DALL-E via Bing & Microsoft Designer. Die Grafiken bilden keine Serie, die sind austauschbar, nur der Text.
In ihrem Innern tragen sowoh die Nacht als auch das Blau die Idee der Unendlichkeit in sich, etwas, das der Sehnsucht sehr nahekommt: die Nacht, die keine Grenzen zu haben scheint, und das Blau, das eine Art himmlischer Unendlichkeit suggeriert. Beide sind nicht fest zu greifen, sie entziehen sich und bieten Raum für Vorstellungen, für das, was nicht vollständig erreicht oder verstanden werden kann. Die Sehnsucht danach, was im Verborgenen liegt (die Nacht), und die Sehnsucht nach der Weite (das Blau) sind also letztlich zwei Facetten derselben inneren Suche nach etwas, das jenseits des Greifbaren liegt.
wie wunderbar und leuchtend sie ist sie trägt ein Kleid in der Farbe des Himmels
Das Gedicht entstand am 24.08.2024, visualisiert wurde es von DALL-E und Microsoft Designer via Bing. Zum Thema englischsprachige Titel lies hier.
Farben und Seelen – das klingt auf den ersten Blick wie ein Bild, das man schnell beiseiteschieben will, weil es einfach zu abstrakt wirkt. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man: Da steckt doch mehr dahinter. Jede Seele, so könnte man meinen, hat ihren eigenen Ton, ihre eigene Farbnuance.
Eine Seele in Blau, wie im Gedicht, was könnte das sein? Es könnte etwas Friedliches sein. Ein ruhiges Blau, wie das Meer oder der Himmel an einem stillen Tag. Es gibt aber auch andere Blautöne – tief, fast dunkel –, die für Nachdenklichkeit oder sogar Melancholie stehen könnten. Jeder kennt das Gefühl, wenn die eigene Stimmung so tiefblau ist, dass Worte fast nicht ausreichen. Das Blau der Seele – Wie eine Farbe Kreativität, Entspannung und Poesie weckt
In dem Triptychon findet sich ein Beispiel für einen Fernreim. Die Wörter "unten" in Teil 1 und "drunten" in Teil 2 bilden einen solchen Reim, obwohl sie durch mehrere Zeilen und sogar einen Abschnitt des Gedichts getrennt sind.
wenn sie mich ansieht sieht mich der Himmel an und mir wird ganz blau zumute
In den Wörtern schwingt so etwas wie eine blaue Melodie, eine blaue Heiterkeit mit. Der Himmel malt die Leinwand unserer Vorstellung in zarten Azurtönen. Doch es ist die letzte Zeile, die das Blau erst zur Vollendung bringt.
Blau! Es kann die Melancholie einer stillen Sehnsucht sein, die Tiefe eines Ozeans der Gefühle, oder die schwindelerregende Unendlichkeit des Himmels selbst. Keinesfalls schwingt ein Hauch von Trunkenheit mit, bestenfalls ist es der Rausch der Emotionen, der uns taumeln lässt.
Das Gedicht mischt visuelle und emotionale Farbtöne. Es lässt uns das Blau nicht nur sehen, sondern auch fühlen. So jedenfalls habe ich mir das gedacht. Das vorletzte Wort im Vers klingt nach, so wie ein sanfter Gongschlag, oder?
In meinem blauen Kosmos der Worte entsteht eine Atmosphäre von träumerischer Sehnsucht. Das Äußere – der Himmel, der Blick – verschmilzt mit dem Inneren, dem Gefühlsleben des lyrischen Ichs. So wird das Blau zum Brückenbauer zwischen Wahrnehmung und Emotion, zwischen dem Greifbaren und dem Unfassbaren. Es lädt uns ein, in seiner Tiefe zu versinken und unsere eigenen blauen Momente zu ergründen. Was man da wohl alles findest könnte?