ungeschriebenes Gedicht

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ungeschriebenes Gedicht

in die Wolken / aus dem Sinn

Das Gedicht entstand am 29.07.2024, visualisiert wurde es von DALL-E und Microsoft Designer.

Viel kürzer kann ich nicht mehr werden. Dass es tatsächlich noch deutlich minimaler werden kann, erzähle ich ein andermal. Hier geht es auch nicht so sehr um die maximale Reduktion, sondern um Flüchtigkeit.

Manche Gedichte werden nicht geschrieben. Dennoch entstehen sie. Sie existieren nur für einen flüchtigen Moment. Und sind auf immer vergessen. Wie ein Traum.

Es geht um ein Gedicht, das gewissermaßen in die Wolken geschrieben wurde, also nicht auf Papier oder in eine Datei. So ist es gleich wieder vergessen. Das erinnert mich an die Geisterteilchen der Quantenphysik, die im Vakuum entstehen und vergehen, ohne Spuren zu hinterlassen. So ist es auch manchem Gedicht ergangen: nicht aufgeschrieben und sofort wieder vergessen. Das wirft einige Fragen auf:

  1. Welchen Wert haben Ideen oder Werke, die nicht festgehalten werden?
  2. Gibt es so etwas wie ein geistiges Vakuum, aus dem Gedanken spontan entstehen und vergehen?
  3. Wie beeinflusst die Flüchtigkeit von Gedanken unsere Kreativität und unser Bewusstsein?
  4. Träumt das Universum?

Quantenvakuumfluktuationen und virtuelle Teilchen

In der Quantenphysik gibt es ein solches Phänomen tatsächlich. Es wird Quantenvakuumfluktuation genannt.

  • Im Quantenvakuum, dem Zustand niedrigster Energie, entstehen ständig Paare von Teilchen und Antiteilchen.
  • Diese Teilchen werden als "virtuelle Teilchen" bezeichnet.
  • Sie entstehen für extrem kurze Zeit (oft weniger als 10^-21 Sekunden) und vernichten sich dann wieder gegenseitig.
  • Diese Teilchen "leihen" sich Energie vom Vakuum, basierend auf der Heisenberg'schen Unschärferelation.
  • Sie hinterlassen normalerweise keine direkten Spuren, beeinflussen aber indirekt messbare physikalische Effekte.

Dieses Konzept hat weitreichende Folgen für unser Verständnis des Universums, von der Hawking-Strahlung schwarzer Löcher bis hin zum Casimir-Effekt. Aber das ist die wissenschaftliche Seite. Um den Bogen zur Poesie zurückzuschlagen ...

Wie Träume spontan und vorübergehend sind, so entstehen und vergehen auch die Teilchen in den Vakuumfluktuationen ohne vorhersehbare Muster. Träume sind ein Teil unseres Bewusstseins, obwohl sie flüchtig und nicht greifbar sind. In der gleichen Weise sind Vakuumfluktuationen ein grundlegender Aspekt der Realität auf der Quantenebene, auch wenn sie nicht direkt beobachtbar sind.