ohne Titel
als sie hereinkommt
ist sie für einen Flügelschlag
in den Duft der Nacht gehüllt
Das Gedicht entstand am 01.08.2024, visualisiert wurde es von DALL-E und Microsoft Designer auf eine minimale, stilisierte und einfache Weise. Der Flügelschlag steht hier symbolisch für einen kurzen poetischen Moment.
Diese Gegenstände passen am besten zum Gedicht
Samtvorhänge, eine flackernde Kerze, ein altertümlicher Spiegel, eine Kristallkugel, ein verstaubtes Notizbuch, ein Vogelkäfig ohne Tür, eine in Blau getauchte Vase, ein Windspiel aus Glas, ein schimmernder Perlmuttfächer, ein Fläschchen Parfum, ein Tintenfass mit silbernem Deckel, ein alter Briefumschlag, ein filigraner Sternanhänger, ein Samtkissen, ein verwaschenes Polaroid-Foto, eine zerknitterte Landkarte, eine Schatulle aus Ebenholz, ein seidener Schal, ein winziger Sanduhranhänger, ein dunkles Medaillon, eine einzelne Feder ...
Wonach duftet die Nacht?
Die Nacht als Zeitraum oder astronomisches Phänomen hat tatsächlich keinen eigenen Geruch. Sie ist einfach die Abwesenheit von Sonnenlicht auf einem Teil der Erdoberfläche.
Der Duft der Nacht, ein flüchtiges Gedicht, geschrieben in unsichtbarer Tinte auf die Seiten der Dunkelheit. Er ist kein greifbares Wesen, sondern eine Symphonie aus Molekülen, die im Schutz der Schatten zum Leben erwachen. Wenn die Sonne untergeht und die Welt zur Ruhe kommt, entfaltet sich eine olfaktorische Erzählung, Kapitel für Kapitel.
Da ist die Ouvertüre der kühlenden Luft, ein Hauch von Frische, der die Hitze des Tages fortwischt. Tautropfen sammeln sich auf Grashalmen und Blättern, ihr zarter Duft eine Erinnerung an die Vergänglichkeit des Moments. Nachtblühende Blumen öffnen ihre Kelche, senden betörende Düfte aus, lockende Botschaften an unsichtbare Bestäuber.
In manchen Nächten mischt sich der erdige Geruch feuchten Bodens darunter, ein Flüstern von verborgenen Welten unter unseren Füßen. Holzrauch aus fernen Kaminen zeichnet ätherische Muster in die Luft, trägt Geschichten von Wärme und Geborgenheit mit sich.
Die Stadt atmet anders in der Nacht. Ihre Gerüche, tagsüber ein chaotisches Gewirr, ordnen sich neu. Ein Hauch von Asphalt, das Echo vergangener Schritte, vermischt sich mit dem metallischen Atem ruhender Maschinen. Übertroffen von einer Melange aus Essensgerüchen. Dazwischen, kaum wahrnehmbar, der süße Duft spätsommerlicher Lindenbäume, ein Versprechen von Natur inmitten des Urbanen.
Jede Nacht komponiert ihr eigenes Duftkonzert, eine flüchtige Komposition aus Erinnerungen und Erwartungen. Wir atmen sie ein, diese unsichtbaren Noten, und für einen Moment sind wir eins mit der Dunkelheit, getragen von einem Parfüm, das niemand je in Flakons füllen wird. Der Duft der Nacht - ein Geheimnis, das sich nur jenen offenbart, die innehalten und lauschen, mit geschlossenen Augen und offenen Sinnen.
Doch viel zu oft achten wir nicht darauf. Zumal die moderne Welt mit Gerüchen nicht geizt. Heutzutage ist man sogar beim Sport parfümiert und frisiert. (en)