hinten im Garten (Gedicht)

hinten im Garten (Gedicht)

ohne Titel

hinten im Garten
wir hecken etwas aus
— der Mond und ich

Geschrieben am 01.08.2024, visualisiert von DALL-E und Microsoft Designer auf eine recht abstrakte, aber umso interessantere Weise; was die KI in den Garten alles hineininterpretiert oder in Verbindung bringt ... Wir erleben hier den Mond als einen engen Vertrauten.

Sofern es denn gelungen ist, kann das Kurzgedicht eine geheimnisvolle Atmosphäre vermitteln, die durch mehrere Elemente erzeugt wird. Die nächtliche Szene im hinteren Teil des Gartens kreiert ein Setting von Privatheit und Verborgenheit. Die Phrase "wir hecken etwas aus" impliziert eine verschwörerische Aktivität, deren genaue Natur im Dunkeln bleibt, was die Spannung erhöht. Entscheidend ist die Personifizierung des Mondes als Mitverschwörer, was dem Gedicht eine surreale, vielleicht sogar magische Qualität verleiht. Die Doppeldeutigkeit des Wortes "hecken", das sowohl auf Pläne schmieden als auch auf Gartenbepflanzung anspielen könnte, fügt eine zusätzliche Ebene der Vieldeutigkeit hinzu. Auf diese Weise versucht das Gedicht mit wenigen Worten eine reiche, geheimnisvolle Stimmung hervorzurufen.

Der Mond als vertrauter Begleiter in der Literatur

Das Motiv des Mondes als Vertrauter zieht sich wie ein silberner Faden durch die Literaturgeschichte, besonders in der Poesie. Es verbindet Kulturen und Epochen, von den deutschen Romantikern bis hin zu den Dichtern des fernen Osten.

In der Romantik erlebte dieses Motiv eine besondere Blüte. Joseph von Eichendorff, einer der bedeutendsten Vertreter dieser Epoche, nutzte den Mond oft als stummen Zeugen und Begleiter einsamer Wanderer oder sehnsüchtiger Liebender. In seinen Gedichten wird der Mond zum Sinnbild für Einsamkeit und gleichzeitig für tröstende Präsenz in der Nacht. Er dient als Projektionsfläche für tiefe Gefühle, für unerfüllte Sehnsüchte und melancholische Stimmungen.

Das Bild des Mondes als vertrauter Begleiter findet sich jedoch nicht nur in der deutschen Romantik. Es überschreitet Grenzen und Zeiten und findet sich auch in der asiatischen Dichtkunst. In der chinesischen und japanischen Lyrik nimmt der Mond ohnehin eine zentrale Rolle ein. Oft wird er als Symbol der Erleuchtung und der Vergänglichkeit dargestellt, aber auch als stiller Gefährte in einsamen Stunden.

Der berühmte chinesische Dichter Li Bai aus der Tang-Dynastie beispielsweise richtete viele seiner Verse an den Mond, sah in ihm einen Freund und Trostspender. Lies einmal das Gelage im Mondschein an. Sogar die Berliner Zeitung schrieb darüber.

Li Bai: Gelage im Mondschein

So spannt sich ein weiter Bogen von Eichendorffs mondbeschienenem Waldesdunkel bis zu den von Mondlicht erhellten Bambushainen in den Versen asiatischer Meister. In ihren Werken wird der Mond zum Vertrauten des lyrischen Ichs, zum schweigenden Zuhörer und zur konstanten Präsenz in einer sich wandelnden Welt. Er verkörpert sowohl die Einsamkeit des Menschen als auch dessen tiefe Verbundenheit mit der Natur und dem Kosmos. Tja, und so mache ich es auch.

Li Bai (701–762) gilt als einer der bedeutendsten Dichter der Tang-Dynastie. Bekannt als "Unsterblicher der Dichtkunst" (Shīxiān), schuf er etwa tausend Gedichte, die von Natur, Freundschaft und Sehnsucht handeln. Geboren als Sohn eines reichen Kaufmanns, wuchs er unter konfuzianischen und daoistischen Einflüssen auf. Trotz seines Wunsches, Beamter zu werden, reiste er als freier Poet durch China. 742 wurde er Hofdichter in Chang’an, verlor diesen Posten jedoch nach zwei Jahren und setzte seine Wanderjahre fort. Sein berühmtestes Gedicht "Gelage im Mondschein" beschreibt eine Szene, in der er mit Mond und Schatten Wein trinkt. Li Bai starb 762 unter erstaunlichen Umständen, angeblich beim Versuch, das Spiegelbild des Mondes im Wasser zu umarmen. Seine Werke wurden vielfach übersetzt und beeinflussten Dichter bis heute weltweit.

Es zeigt, wie sehr der Mond unsere Vorstellungskraft seit jeher fesselt und inspiriert. Er ist Spiegel unserer Gefühle, Zeuge unserer Gedanken und steter Begleiter in der Dunkelheit. Der Mond ist ein literarisches Motiv, das Kulturen und Epochen überdauert und verbindet.