Dunkel ist die Nacht und voller Schrecken. Die Nacht liegt gefühlsmäßig zwischen vollendeter, samtener Schönheit und kaltem Grauen. Die Nacht ängstigt uns oft; man kann sich aber auch in ihr wohlfühlen. Denn die Finsternis ist ein Teil von uns.
In ihrem tiefen Schwarz verbirgt sie Geheimnisse, die das Tageslicht niemals enthüllen würde. Sie ist ein Refugium für die stillen Gedanken, die im Lärm des Tages keinen Platz finden. In der Nacht können wir uns verlieren, um uns selbst wiederzufinden. Sie ist eine Leinwand für unsere Träume und Ängste, ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Siehe auch: 57 samtdunkle Sprüche und Zitate über die Nacht
Inhaltsverzeichnis
Die Nacht ist auch eine Zeit der Reflexion, ein Moment, in dem die Welt innezuhalten scheint. Unter dem Sternenhimmel fühlen wir uns klein, doch gleichzeitig verbunden mit dem Universum. In der Stille der Nacht können wir die Stimme unseres Herzens deutlicher hören. Auch auf diesen Seiten ist immer wieder in Gedichten von der Nacht die Rede, zum Beispiel:
Wörter der Nacht
Diese Nachtwörter finden sich überwiegend jenseits des Gewöhnlichen. Mancher Begriff geht ins Poetische, warum nicht mal Nachtdiamant sagen, wenn von einem Stern die Rede ist.
- nachtbedeckt (mit Nacht, mit Finsternis bedeckt)
- nachtbedrückt
- nachtbelastet (nachtbedeckt)
- nachtbedeckt (mit Nacht, mit Finsternis bedeckt)
- Nachtbegeisterung ("du Nachtbegeisterung, Schlummer des Himmels kamst über mich" Novalis: Hymnen an die Nacht)
- nachtberührt
- nachtbeströmt (nachtumflossen)
- Nachtblau (dunkelblau, schwarzblau)
- Nachtblick (schrecklicher Blick)
- Nachtbogen (Weg, den ein Stern unter dem Horizont beschreibt, also nicht »über«, sondern das Gegenteil)
- Nachtbrand (nächtlicher Brand, nächtliche Brandlegung, nächtliches Mordbrennen)
- Nachtbrenner (für Mordbrenner)
- Nachtbrot, Nachtessen, Nachtmahl (wie Abendbrot)
- Nachtdämmer (Dämmerlicht in der Nacht, Mondlicht)
- Nachtdämmerung
- Nachtdampf
- Nachtdunst (nächtlicher Nebel)
- Nachtdiamant (Stern)
- nachtdiebisch (auf nächtlichen, schweren Diebstahl aus)
- Nachtduft
- nachtduftend
- Nachtdunkel
- Nachtdurchschwärmer
- Nachtdurchwanderer (könnte auch ein Stern sein)
- nachtdüster (düster wie die Nacht)
- nächtelang
- nachten (Nacht werden, wie in "es nachtet")
- nächtend
- nächtens (zur Nacht)
- Nachterscheinung (nächtliche Erscheinung)
- nachteulisch (wie die Nachteule)
- nachtfarben
- nachtfarbig
- Nachtfeld (Nachtlager)
- Nachtflug
- Nachtfahrt
- Nachtfrau (Hexe)
- Nachtfriede (Nachtruhe)
- nachtfroh
- Nachtgang (ein Gang zur Nachtzeit)
- Nachtgänger
- Nachtgeburt
- Nachtgedanke
- Nachtgefährte, Nachtgefährtin
- Nachtgefilde
- Nachtgeflüster
- Nachtgefunkel (nächtlicher Mond auf einem Gewässer oder Sternenhimmel)
- Nachtgesang
- Nachtgesicht (nächtliche Vision, Traum)
- Nachtgestirn
- Nachtgewisper
- Nachtglanz (Glanz der sternhellen Nacht)
- Nachtglück
- nachtglücklich
- Nachtgrauen (das Grauen der Nacht)
- nachtgrün (dunkelgrün)
- Nachthauch (nächtliches Wehen, Nachtwind)
- Nachtheit (Finsternis)
- Nachthimmel
- Nachthimmelslicht (
- nächtig
- nächtiglich (nächtlich)
- Nachtjuwel (Stern)
- Nachtlicht (bei Nacht brennendes Licht)
- Nachtlied (abends oder nachts gesungenes oder zu singendes Lied. Man denke auch an Goethes berühmtes Gedicht: Wanderers Nachtlied)
- Nachtluft (zur Nachtzeit oder abends wehende, frische, kühle Luft und überhaupt nächtliche Luft – Grimm.)
- Nachtlust (nächtliches Vergnügen)
- Nachtmännlein (Alp, Mahr)
- Nachtmeer (der nächtlicher Himmel)
- Nachtnebel (nächtlicher Nebel)
- Nachtregen (nächtlicher Regenfall)
- Nachtreich (das Reich der Nacht)
- Nachtschein (nächtlicher Schein, Nachtschimmer)
- nachtschimmernd
- nachtschön
- Nachtschwärmer
- nachtschwärmerisch
- Nachtstern (Abendstern)
- Nachtstille
- Nachtstreicher (jemand in der Nacht unterwegs, durch die Nacht streichend)
- Nachtstunde
- nachtsüber (während der Nacht)
- nachtsüchtig
- nachttrunken (von der Nacht berauscht)
- nachtumhüllt
- nachtumgeben
- nachtumringt
- Nachtung (Finsternis)
- nachtverhüllt
- nachtwandlerisch (nach Art eines Nachtwandlers, Schlafwandlers)
- nachtwärts (in die Nacht hinein)
- Nachtwelt
- Nachtwind
- Nachtwerk (Arbeit in der Nacht)
- Nachtwolke (nächtliche, schwarze Wolke)
Nacht: Wortherkunft
Die Nacht – ein Wort, das so dunkel klingt, wie das, was es beschreibt. Doch woher stammt dieses Wort eigentlich? Das Wort "Nacht" stammt aus dem Althochdeutschen "naht", welches eng verwandt mit dem Gotischen "nahts" und dem Altnordischen "nótt" ist. Auch unsere englischen Freunde kennen mit "night" eine ähnliche Form. Das Wort geht auf die indogermanische Wurzel "*nokwt-" zurück, die schlicht und einfach "Nacht" bedeutet. Etwas ernüchternd, nicht wahr?
Die Nacht in der Literatur
Wilder flackerts in seinen Lichtern. Begieriger tönt sein Schnauben. Straffer spannen sich die Muskeln. Dann reckt er den Hals vor, seine zottige Mähne sträubt sich, und mit ungestümer Kraft stößt er einen wilden Kampfschrei in die Nachtstille hinaus.
Oktobernacht, Karl Reinecke-Altenau, 1921.
Erschrocken erkannte er, dass der kugelrunde rosa Schädel seiner ehemaligen Chefin eingedrückt und kein Leben mehr in ihr war. Was einst ihr Leib gewesen sein mochte, war jetzt ein Geflecht aus verbogenem Metall, Fetzen von künstlicher Haut und Spritzern von dünnem Blut. Lupsch Leichnam trieb den nachtfarbenen Strom in die entgegengesetzte Richtung hinauf.
In meiner Romanwelt Space Jobs verwende ich gern dunkele und nächtige Wörter, Hauptsache klangschön – auch aus dieser Liste. Hier ist ein Zitat aus #SVR3 Kapitel 4:
Warum drängst du dich in meine Träume?
Warum hemmst du meiner Schritte Lauf?
Warum füllst du alle Himmelsräume,
Blick’ ich nächtens zu den Sternen auf?
Wilhelmine, Frank Wedekind, 1905
Werkstattbericht 🔧
Die Visualisierungen schuf die KI DALL-E nach dem einleitenden Text. Sie schrieb dazu: Die Bilder erfassen die dualistische Natur der Nacht, indem sie ihre sanfte Schönheit mit einem Gefühl unheimlicher Geheimnisvolleit vermischen. Der Beitrag war ursprünglich Teil der Website Sternenvogelreisen.