Dezember
die Tage sind jetzt so kurz
dass man sie mit den Armen umfassen kann
aber wann umarme ich dich?
Der Dezember ist mit kürzeren Tagen, kühleren Temperaturen und einer gehörigen Portion Melancholie verbunden, was sich in diesen Gedichten widerspiegelt. Die Stimmung ist nachdenklich, ein wenig traurig und von der Suche nach Nähe und Wärme geprägt. Man bleibt lieber drinnen – und verpasst so eine Menge.
Die Farbpalette zum ersten Gedicht ist sehr dezembrig, zuzüglich Rosa, das für die Wärme der Sehnsucht und die Emotionalität der letzten Zeile steht.
der Winterregen
so fein als
wollte er Regen sein
die Welt dezemberkarg
üppig ist nur der Fluss
und der Regen
Das Adjektiv dezemberkarg ist eine sogenannte Gelegenheitsbildung. Ein neues Wort, so weit ich es feststellen konnte, hat es noch niemand benutzt oder ist drauf gekommen. Zum Neologismus reicht das aber noch nicht, so werden nur neue Wörter bezeichnet, die auch verwendet werden.
Ich mache das gerne mal, will es aber nicht übertreiben. Wenn man nur wollte, könnte man es ständig machen. Die deutsche Sprache lässt das zu, kombiniert werden kann querbeet und wild durch die Wörterschar. Kein Gedicht ist davor sicher, kein Text geschützt. Aber keine Sorge, vorerst bleibt es bei diesem Exemplar.
Trage es weiter, wenn du magst. Vielleicht wird eines Tages, wenn das Wort groß ist, ein Neologismus daraus und kommt in den Duden. Siehe Dezemberwörter
Gefühle, die am besten zum Dezember passen (ohne Weihnacht)
Melancholie, Sehnsucht, Einsamkeit, Ruhe, Kälte, Stille, Traurigkeit, Hoffnung, Bedauern, Nostalgie, Geborgenheit, Verlorenheit, Nachdenklichkeit, Fernweh, Verwundbarkeit, Entschleunigung, Dunkelheit, Frustration, Stärkung, Wärme, Erneuerung, Frische, Klarheit, Resignation.
Die Gedichte entstanden am 7. und am 9. 12.2024. Die winterlichen Visualisierungen steuerten von DALL-E und der Microsoft Designer bei.