Meine Vorstellung des traditionelle vor allem ländlichen Japan ist stark vom Regen geprägt. Das muss an den Ukiyo-e (Farbholzschnitt) liegen, die ich lange schon bewundere, denn das Land selbst habe ich nie bereist. Japan, der Regen und das Haiku gehören irgendwie zusammen. Für diesen Beitrag habe ich Regenhaiku großer Meister gesammelt und übersetzt.
die Tage sind jetzt so kurz dass man sie mit den Armen umfassen kann aber wann umarme ich dich?
Der Dezember ist mit kürzeren Tagen, kühleren Temperaturen und einer gehörigen Portion Melancholie verbunden, was sich in diesen Gedichten widerspiegelt. Die Stimmung ist nachdenklich, ein wenig traurig und von der Suche nach Nähe und Wärme geprägt. Man bleibt lieber drinnen – und verpasst so eine Menge.
Die Farbpalette zum ersten Gedicht ist sehr dezembrig, zuzüglich Rosa, das für die Wärme der Sehnsucht und die Emotionalität der letzten Zeile steht.
das Geräusch des Regens es lässt mich von ihr träumen ach könnte es nur ewig weiter regnen
Das Gedicht fiel mir am 20.10.2024 ein. Die regendynamischen Visualisierungen wurden von DALL-E und dem Microsoft Designer mit künstlicher Intelligenz kreiert.
Gleich mehrfach taucht das Wort Regen im Text auf. Zu oft eigentlich, allerdings… Die bewusste Wiederholung kann etwas Beruhigendes und Eindringliches mit sich bringen – so eine Art sanftes Mantra.
Aus dem Gedichtband: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung erfand DALL-E via Bing & Microsoft Designer. Die beiden chinesischen Schriftzeichen sollen für Regen stehen, was die Idee der KI war.
Steckbrief des Minimalgedichts
Farbe: #000000 (Schwarz). Schwarz ist die Farbe der Nacht, des Unbekannten und der Tiefe. Sie spiegelt die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach etwas Unfassbarem wider.