es gibt keine Farben außer Blau (Gedicht)

es gibt keine Farben außer Blau

und gehe im Nachtregen
in der Nacht
dem Gesang entgegen

Aus dem Gedichtband: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierungen erschuf DALL-E.

Nachtregenblau ... Blau in der Welt der sensorischen Synästhesie

Was meinst du, jede Schattierung des Blaus entfaltet ein einzigartiges Zusammenspiel der Sinne. Das ist etwas, das weit über das reine Sehen hinausgeht.

Der Tag beginnt mit einem strahlenden Himmelblau, das unsere Haut wie eine sanfte Brise umspielt. Es hinterlässt einen Hauch von Frische auf der Zunge, vergleichbar mit dem zarten Geschmack von Minze. Der Duft von frisch gewaschener Wäsche schwebt in der Luft, begleitet vom sanften Zwitschern der Morgenvögel.

Während der Mittag naht, wandelt sich das Blau zu einem intensiven Azur. Dieses Blau fühlt sich an wie warmer Sand unter unseren Füßen, schmeckt salzig und erfrischend wie das Meer. Der Geruch der salzigen Meeresluft erfüllt unsere Nasen, während das rhythmische Rauschen der Wellen an unser Ohr dringt.

Am späten Nachmittag taucht ein tiefes Kobaltblau den Himmel in seine Farbe. Es vermittelt ein kühles, glattes Gefühl, ähnlich poliertem Metall, und hinterlässt einen leicht metallischen, herben Geschmack. Der erdige Duft nach einem Sommerregen steigt auf, begleitet vom entfernten Grollen eines herannahenden Gewitters.

Mit der Dämmerung zieht das geheimnisvolle Indigo herauf. Es umhüllt uns mit einer Weichheit, die an Blütenblätter erinnert, und entfaltet auf der Zunge eine süße Note, die an reife Blaubeeren denken lässt. Der würzige Duft von Lavendel erfüllt die Luft, untermalt vom leisen Summen der Insekten in der Abenddämmerung.

Die Nacht bringt das tiefe Mitternachtsblau mit sich. Es vermittelt die Kühle und Tiefe eines nächtlichen Sees, bitter und intensiv wie dunkle Schokolade auf der Zunge. Der moschusartige Geruch feuchten Waldbodens steigt in die Nase, während die absolute Stille einer klaren Nacht uns umgibt.

Schließlich taucht das Mondlicht alles in ein geheimnisvolles Saphirblau. Kühl und perlend wie feine Regentropfen berührt es unsere Haut, während es auf der Zunge klar und rein wie Quellwasser schmeckt. Der frische Duft von feuchter Erde erfüllt die Atmosphäre, begleitet vom sanften Prasseln des Regens auf Blättern und Dächern. Die nachtblaue Welt scheint in diesem Moment zu atmen, jeder Tropfen ein glitzernder Saphir im Mondschein, der die Luft mit einer erfrischenden Lebendigkeit erfüllt und unsere Sinne in einen Zustand erhöhter Wahrnehmung versetzt.