Übernächtig (Gedicht)

übernächtig | 1

ein Morgen / und der Mond / in keiner Nacht

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Visualisierung von DALL-E. Hier kommt einmal mehr die Virgel zum Einsatz.

Übernächtig beschreibt etwas, das sich über die Zeit der Nacht ereignet oder entwickelt hat.

In der Mikrowelt des Gedichts

zwischen „ü“ und „b“ gibt es winzige Sternenstaubpartikel schweben, die vom nächtlichen Himmel herabgerieselt sind

„e“ und „r“: ein hauchdünner Silberstreifen des schwindenden Mondlichts

„n“ und „ä“: mikroskopisch kleine Traumfetzen, die sich wie Nebelschwaden winden

„c“ und „h“: ein einzelnes Sandkorn aus dem Traumsand des Sandmanns

„t“ und „i“: ein winziger Tautropfen, in dem sich der erste Sonnenstrahl bricht

Die verborgene Welt zwischen den Buchstaben spiegelt die Übergänge und flüchtigen Momente wider, die das Gedicht einfängt – das Verstreichen der Nacht, das Erscheinen des Morgens und das Verschwinden des Mondes.

Mit Sternenstaub signiert: Lenny Löwenstern

Lenny Löwenstern Logo

Schluss mit den Kalendersprüchen!

Kann nicht anders, als zu pfeifen –
der Morgen, der Wald,
so blau!

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