düster noch dunkler
und fällt doch nicht herunter
der Regenhimmel
Das Haiku stammt aus meinem Gedichtband: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Den Himmel im Stil der Impressionisten schuf DALL-E. Die KI versucht die Stimmung des Haiku einzufangen, während sie gleichzeitig die charakteristischen Merkmale der impressionistischen Malerei beibehält, ohne sie zu japanisieren. In der Art geht es gleich weiter ...
eine Regennacht
ewiges Geräusch im Schwarz
den Mond erträumen
Ein Gruß aus der Vergangenheit. Dieses Gedicht habe ich meinem ersten Buch entnommen, es erschien 1984. Die Welt war eine andere und das Haiku hatte, so wie es sich damals gehörte, 5-7-5 Silben – aber nicht unbedingt ein Jahreszeitwort. Oder doch vielleicht, die schwarze Regennacht deutet auf den Herbst oder den Winter.
Das Buch war auch eher nur eine Broschüre, es hatte kein gestaltetes Cover, sondern bloß Wörter drauf. Heute ist es gilb und wirkt schmächtig und ungefüg. Aber wenn es nicht da wäre, hätte ich nichts mehr von damals, denn fast alle sonstigen Texte sind längst vergangen.
In den Achtzigern habe ich noch alles klein geschrieben und sogar Satzzeichen verwendet. Das sah so aus:
eine regennacht –
ewiges geräusch im schwarz.
den mond erträumen.
Regentropfenwelt
ich sehe mich selbst in ihr
schon perlt sie davon
Eines habe ich noch, gewissermaßen als Kontrast zum letzten Gedicht, das aus meiner Anfangszeit stammt. Dieses hier ist entstand am im August 2023. Klassisch folgt es dem 5-7-5 Silbenschema.
Die Unausweichlichkeit des Regens gehört zu den häufigsten Themen des Haiku. Auch für mich war der Regen stets faszinierend. Seine Verhalten zwischen Gleichmütigkeit und wildem Sturm, zwischen beinahe zärtlicher Feinheit und überschwemmender Gewalt.
Es ist eine Meditation über die flüchtige Natur der menschlichen Erfahrung und die sich ständig verändernde Beziehung des Menschen zur Welt um ihn herum. Es zeigt, wie Haiku komplexe Ideen und Emotionen in einer sehr knappen Form einfangen können.