stiller und dunkel
verzeih mir
sagt die Nacht aber
ich werde dunkel sein
du wirst mich nicht sehen können
aber das ist es ja
antworte ich
das ist der Unterschied
das ist warum man
dich so liebt
aber ich werde auch still sein
mahnt die Nacht
still bist du mir am liebsten
sage ich und begebe
mich hinein
Aus dem Gedichtband: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne. Die bedrohlichdunklen Visualisierungen ließ sich DALL-E einfallen.
Synästhetische Analyse des Gedichts
Hier ist eine etwas andere Art der Interpretation. So hast du ein Gedicht vielleicht noch nicht erlebt. Geschmack & Geruch der Wörter und Worte.
Die Nacht selbst schmeckt wie ein komplexer Rotwein, ihr Aroma eine Mischung aus süßlichem Jasmin und erdiger Mossnote. Ihre Textur umhüllt uns wie eine samtweiche Daunendecke, kühl an der Oberfläche, doch mit einer verborgenen Wärme im Inneren. Das Dunkel ist intensiv und rauchig wie frisch gerösteter Kaffee, mit der glatten Tiefe polierten Ebenholzes. Die Unmöglichkeit zu sehen bringt einen Hauch von Salz auf die Zunge, begleitet vom neutralen Duft gereinigter Luft nach einem Regenschauer. Dieser Kontrast, der die Nacht so liebenswert macht, prickelt überraschend wie Zitronengras, seine Textur so facettenreich wie ein geschliffener Edelstein.