Sommerhaiku / 2

Haiku Visualisierung

dieser Regen
die Farben fehlen
der Sommer

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung stammt von DALL-E.

Es stellt eine sanfte Sommerregen-Szene in einem fast monochromen Landschaftsbild dar. Der Stil ist Japanisch, das macht die KI von sich aus, das Wort Haiku genügt. Man kann sie aber anweisen, das zu unterlassen. Mir ist es aber nicht unrecht. Denn so wie es ist, gefällt es mir.

Ist das eigentlich noch ein Haiku, wenn die Silbenzahl nicht genau 5-7-5 entspricht? Darüber gibt es verschiedene Ansichten. Tatsache ist, dass sich auch in Japan, dem Ursprungsort des Haiku, längst nicht mehr alle Dichter an das traditionelle Silbenschema halten. Andere halten es für zwingend nötig, selbst im Deutschen, dessen Silben nicht dem Japanischen entsprechen. Wieder andere sagen, wir sollten weniger Silben verwenden. Ja, vielleicht. Und dann wäre da noch die Frage, ob ein Haiku nicht in eine Zeile geschrieben werden sollte oder von oben nach unten, aber das ginge wirklich zu weit. Für mich ist es ein Haiku, wenn es sich wie ein Haiku anfühlt, wenn es den Haiku-Geist enthält.

Hier ist eine Gedichtvariation

Regen Regen
die Farben fehlen
Sommer

in einer Nacht (Gedicht)

in einer Nacht

dunkelstill
kein Mondschein ist
kein Himmel hier

Oder alternativ:

in einer Nacht | dunkelstill
kein Mondschein ist kein Himmel hier

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Eine Nacht, in der praktisch nichts zu sehen ist, lässt sich schwer visualisieren. Hier sind die beiden besten Versuche, sowie drei Übersetzungen.

Italienisch

In una notte

buio silenzioso
non c'è chiaro di luna
non c'è cielo qui

Französisch

Dans une nuit

obscure et calme
pas de clair de lune
pas de ciel ici

Englisch

in a night

dark and still
no moonlight shines
no sky is here

das Nachsehen (Gedicht)

das Nachsehen (Gedicht) visualisiert von KI

das Nachsehen

der Himmel entfernt sich
ich schaue ihm nach
die eine Liebe
still ist der Mond und rund

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Visualisiert wurde das Gedicht von DALL-E. Eine düstere Vision, die die KI da malt, aber im Sinne des Gedichts durchaus zutreffend.

Das Gedicht enthält verschiedene Aspekte von Traurigkeit und Schmerz. Etwas diese hier:

  1. Verlust: Der Himmel entfernt sich, was eine metaphorische Darstellung eines Verlustes oder einer Entfremdung sein könnte.
  2. Sehnsucht: Das Nachsehen deutet auf eine Sehnsucht hin, etwas oder jemanden zu behalten, der sich entfernt.
  3. Einsamkeit: Das Motiv des Himmels und des Mondes in ihrer stillen, distanzierten Präsenz verstärkt das Gefühl der Einsamkeit.
  4. Vergeblichkeit: Das Schauen nach etwas, das sich entfernt, vermittelt ein Gefühl der Vergeblichkeit und Unabänderlichkeit.
  5. Nostalgie: Die eine Liebe deutet auf vergangene, vielleicht verlorene Liebe hin, was ein starkes Gefühl der Nostalgie und Trauer hervorruft.
  6. Stille: Die Stille des Mondes unterstreicht eine tiefe, bedrückende Ruhe, die mit innerem Schmerz verbunden ist.
  7. Isolation: Der Einzelne, der dem sich entfernenden Himmel nachschaut, fühlt sich isoliert und verlassen.

Passende Farben sind: Indigoblau, Schiefergrau, Kohlschwarz, Perlsilber, Vanillegelb, Lavendel, Moosgrün, Bernstein, Saphirblau und Kastanienbraun.

am Himmel und in der Nacht | 2

am Himmel und in der Nacht | 2

alles finster
der Mond
und Doro

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung erzeugte DALL-E nach dem Gedicht. Der Mond ist ruhig und gelassen und wirft einen sanften Schein über eine dunkle Landschaft. Hände reichen sanft aus den Schatten, was ein Gefühl von Fürsorge und Zartheit vermittelt. Der Hintergrund zeigt einen sternklaren Nachthimmel mit Schattierungen von tiefem Blau und Schwarz.

Ein Mondstein wäre für dieses Gedicht eine treffende und vielschichtige Ergänzung. Die charakteristische Adulareszenz (Wikipedia) dieses Minerals, also sein sanftes, schimmerndes Leuchten, das wie von innen zu kommen scheint - verkörpert perfekt die Präsenz des Mondes in der Finsternis. Wie der Mond in einer dunklen Nacht, durchbricht der Schimmer des Mondsteins die umgebende Dunkelheit mit einem geheimnisvollen, fast überirdischen Licht.

Die oft milchig-trübe Grundsubstanz des Steins harmoniert mit der Vorstellung von Finsternis und Undurchdringlichkeit, die das Gedicht einleitet. Gleichzeitig birgt diese Undurchsichtigkeit, ähnlich wie die knappe Erwähnung von Doro, ein Geheimnis, etwas Verborgenes, das sich dem direkten Blick entzieht.

In vielen Kulturen wird der Mondstein mit dem weiblichen Prinzip, mit Intuition und verborgenen Wahrheiten assoziiert, was hier besonders gut passt. Schließlich verkörpert der Mondstein in seiner Gesamtheit die geheimnisvolle, fast magische Atmosphäre, die das Gedicht zu schaffen versucht. Er verbindet das Irdische mit dem Himmlischen, das Dunkle mit dem Lichten, das Offensichtliche mit dem Verborgenen - genau wie die wenigen, aber kraftvollen Worte des Gedichts eine Welt von Assoziationen und Empfindungen eröffnen.

irgendwo Himmel (Gedicht)

irgendwo Himmel

ich vermisse dich nicht
nicht in dieser Dunkelheit
schwarz tanzt schwarz

Aus dem Buch: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Visualisierung von DALL-E. Eine Szene, die das Konzept des Vermissens in einer intensiven, dunklen Umgebung darstellt. Die Dunkelheit ist lebendig und in Bewegung, wobei Schattierungen von Schwarz miteinander tanzen und so eine visuelle Metapher für das Gefühl des Nichtvermissens inmitten tiefer Dunkelheit kreieren. Das Bild sollte eindrucksvoll und surreal sein, mit abstrakten Formen und Bewegungen, die den Tanz der Dunkelheit verkörpern und ein Gefühl von emotionaler Komplexität und Tiefe vermitteln.

Interpretation

Das Gedicht "irgendwo Himmel" scheint sich mit Themen der Abwesenheit, der Emotionen und der inneren Dunkelheit zu befassen.

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