ich barme um ihn (ein kurzes Mondgedicht)

ich barme um ihn (ein kurzes Mondgedicht)

ich barme um ihn
denn er wird nie wieder derselbe sein
der Mond dieser Nacht

Das Gedicht schrieb ich am 23.10.2024, visualisiert wurde es von DALL-E und dem Microsoft Designer, das sind zwei KIs. Einen Titel hat das Gedicht nicht, braucht es auch nicht.

Das Verb barme stammt von dem älteren, mittlerweile selten verwendeten deutschen Wort barmen, das so viel bedeutet wie Mitleid empfinden oder Erbarmen zeigen. Es ist also verwandt mit dem Substantiv Erbarmen, das für tiefes Mitleid und den Wunsch, jemandem in Not zu helfen, steht. Der Ausdruck ich barme um ihn verdeutlicht Empathie und das Gefühl des Mitleidens – eine Form der Anteilnahme, die oft auch mit einer gewissen Hilflosigkeit verbunden ist. Dazu passt auch unerbärmlich, ein seltenes Wort, es betont das Fehlen von Erbarmen oder Mitgefühl (unerbittlich wäre die zeitgemäße Variante). Den alten Ausdruck verwende ich hier mit Absicht, um mich mit dem kulturellen Erbe unserer Sprache zu verbinden. Dafür kommt es mir gerade recht. Aber jetzt zu etwas fantasievollerem, dem Mond ...

Weiterlesen ...

Herbstblatt (Gedicht)

Herbstblatt (Gedicht)

von oben zu Boden
braucht es länger
als eine Amsel singt
ob dieses Blatt sich für
einen Schmetterling hält?

Geschrieben am 29.10.2024. Ich weiß noch genau wo ich dieses Blatt gesehen, an einem Haltepunkt der Bahn im Erzgebirge. Morgend um 8h gegenüber der Gleise. Das nämlich Blatt rieselte von ganz oben herunter, und blieb auf seinem langen Weg völlig ungestört. Der Titel gehört nicht zum Gedicht, er kann weggelassen werden.

Diese Gegenstände passen am besten zum Gedicht

Schmetterlingsflügel, Amselfeder, Windhauch, Sonnenstrahl, Tautropfen, Zweig, Grashalm, Vogelruf, Herbstlaub, Feder, Zeitlupe

Weiterlesen ...

Novemberlaub (Gedicht)

Novemberlaub (Gedicht)

unterwegs auf des Sommers
letzten bunten Spuren
hinterlasse ich selber keine

Geschrieben am 06.11.2024, sturmbunt visualisiert von DALL-E und dem Microsoft Designer via Bing.

Jetzt im November lassen sich noch Spuren des Sommers entdecken, die eine melancholische Stimmung verbreiten und an die Vergänglichkeit der warmen Monate erinnern. Vereinzelt leuchten letzte bunte Blätter in verzweifeltem Orange, Rot oder Gold auf den Wegen, an Bäumen und Sträuchern – wie ein stiller Gruß des Sommers. Auf nebelschweren Feldern und in Gärten stehen vielleicht verwelkte Blumen mit gesenkten Blütenköpfen und braunen Blättern, ein verblassendes Zeichen des einstigen Blühens und Wachsens. Auch spätblühende Pflanzen wie die Herbstaster oder die letzte Rose des Jahres entfalten ihre zarten Blüten, die in der Kälte des Novembers besonders zerbrechlich wirken.

Weiterlesen ...

gemeinsam geht es … Ad Lunam! (Gedicht)

gemeinsam geht es ... Ad Lunam! (Gedicht)

gemeinsam geht es

wenn wir beide nur einen Flügel hätten
dann kämen wir zusammen
trotzdem hoch zum Mond

Aus meinem Gedichtband: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne. Die flügelfrohe Visualisierung des Gedichtes schufen DALL-E und der Microsoft Designer via Bing.

Das Gedicht als Landschaft aus Klängen

Hier ein kleines lyrisches Experiment. Wenn die Wörter des Dreizeilers als Klangkörper oder klingende Dinge betrachtet würden, könnten sie die folgenden Klänge und Geräusche hervorrufen:

Weiterlesen ...

nachgeträumt (Gedicht)

nachgeträumt (Gedicht)

nachgeträumt

der Mond rutscht den Himmel herab
die Nacht hebt sich
Andrea fliegt davon

Das Gedicht stammt aus meinem Buch: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung dachten sich DALL-E und der Microsoft Designer (via Bing) aus.

Nachträumen heißt so viel wie einer Sache oder einer Person (wie in diesem Gedicht) sehnsüchtig hinterherträumen, ein bisschen wie nachtrauern. Man träumt jemandem nach und der Zeit, die man mit ihm oder ihr (auch wie in diesem Gedicht) hatte. Der Traum geht so gesehen noch ein bisschen weiter, wenn auch mit niedrigerer Intensität. Es geht um etwas Bedeutendes, das verloren gegangen ist. Ein Gefühl, das dir sicherlich nicht fremd ist, es ist ziemlich universell. Ja, auf diese Weise habe ich schon vielem nachgeträumt, ich kann es gar nicht lassen.

Zum Gedicht passende Adjektive

schimmernd, entrückt, schlaftrunken, sehnsuchtsvoll, nebelhaft, still, ungreifbar, leicht, flüchtig, geheimnisvoll, silbern, fern, schwebend, traumwandlerisch, sacht, zart, verklärend, zauberhaft, endlos, verschleiert, unwirklich, mondhell, sternenglanzumwoben