Was das Wolkenkuckucksheim und ähnliche Vorstellungen vom Leben im Himmel so anziehend macht, ist ihre Verbindung zur Idee des Unerreichbaren, des Außergewöhnlichen. Sie sind Projektionen unserer Wünsche, frei von den Fesseln der physischen Welt zu sein und in einer Sphäre zu existieren, die nur den kühnsten Träumen zugänglich ist. Diese himmlischen Reiche sind keine religiösen Paradiese, sondern vielmehr Fluchten in eine Welt, in der die Grenzen des Möglichen aufgehoben sind.
Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
Himmel — überall Himmel wenn man fliegen kann
Das Kurzgedicht entstand im August 2024 und wurde mit Hilfe von DALL-E und Microsoft Designer visualisiert.
Den Himmel sehen wir für gewöhnlich von unten, was das Bild prägt, das wir von ihm haben. Könnte man fliegen, stellte sich die Sache anders dar, auch wenn der Blick nach unten keinen Himmel zeigt, so liegt er doch dazwischen. Dann ist er im Grunde übersall.
Vom Gedicht zum Mantra
Um aus den Gedicht ein Mantra zu machen, kann man es folgendermaßen umformulieren:
In dem Triptychon findet sich ein Beispiel für einen Fernreim. Die Wörter „unten“ in Teil 1 und „drunten“ in Teil 2 bilden einen solchen Reim, obwohl sie durch mehrere Zeilen und sogar einen Abschnitt des Gedichts getrennt sind.
Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
ohne Titel
ab und an verlieren Vögel Federn im Flug – auf dieselbe Weise lassen wir Träume im Himmelblau
Das Gedicht entstand am 10.08.2024. Die Visualisierung auf Basis des Textes kommt von den Cyberintelligenzen DALL-E und Microsoft Designer.
Die Traumfedern sind eine Metapher, die unsere Träume und Hoffnungen mit den Federn vergleicht, die Vögel im Flug verlieren. Diese poetische Verschmelzung fängt die Essenz unserer Lebensreise ein: So wie Vögel natürlich und oft unbemerkt Federn abwerfen, lassen auch wir Menschen im Laufe der Zeit manche unserer Träume los. Beides geschieht auch unfreiwillig.
Der Text wird zum Ende hin regelrecht melodiös, Reime sind aber nicht im Spiel. Was wir stattdessen hören, ist eine Art rhythmische und klangliche Struktur, die man in der Poetik als Klangfigur oder Klangmalerei bezeichnen kann. Hier sind einige Elemente, die zu dieser Melodie beitragen:
Rhythmus: Die betreffenden drei Zeilen haben einen ähnlichen Aufbau. Sie beginnen jeweils mit einer kurzen Phrase (einer / und ein anderer / die Engel) gefolgt von einer längeren Assonanz. Der „a“-Laut wiederholt sich in „schaut“, „auf“, „zählt“ und „hinab“. Dies schafft einen subtilen Klangzusammenhang. Auch Alliterationen gibt es: Das „au“ in „schaut auf“ und das wiederholte „e“ in „Engel“ und „Weg“ tragen zur klanglichen Verbindung bei. Gegensätze wie in „auf zum Mond“ und „Weg hinab“ bilden einen inhaltlichen Kontrast, der durch die ähnliche Struktur betont wird. Und schließlich die Betonung: Die Wörter „Mond“, „exakt“ und „hinab“ am Ende jeder Zeile haben ein gewisses Gewicht und erzeugen einen natürlichen Rhythmus.
Diese Elemente erzeugen so etwas wie eine lyrische Melodie. Es ist eine subtile Form der Klanggestaltung, die typisch für moderne Lyrik ist. Sie verzichtet auf offensichtliche Reime zugunsten einer komplexeren, aber hoffentlich nicht weniger wirkungsvollen klanglichen Struktur. Und so sieht es bildhaft aus … alles nur im Traum.