Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
abseitiges altes Erinnerungsgefühl
der Himmel strahlt mich an wie damals als wir uns an diesem einem Tag fast nahegekommen wären da war nur ein fingerbreit Raum der fehlte und ein Hauch von Zeit Minuten und Meter wir waren zu hastig einmal nicht aufgepasst und das Schicksal streift vorüber es kommt nie wieder
Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
sie ist lila
der Himmel die Wolken Andrea
Aus dem Gedichtband: Sternenvogelpoesie von Lenny Löwenstern. Mit künstlicher Intelligenz visualisiert durch DALL-E und Microsoft Designer.
In meiner Erinnerung ist sie lila: Andrea. Das stimmt aber auch nur bedingt, es war wohl ein ins Lila gehendes Blau um ihre Augen herum, in den Achtzigern trug man das so. Ich erinnere mich an einen Ausflug in die Dünen. Aber das ist lange her.
Lila in der Poesie
Der Farbe Lila kommt in der Welt der Poesie ein Spektrum an Bedeutungen und Assoziationen zu. Der zieht sich durch die Verse, mal als sanfter Hauch von Lavendel in einer Sommernacht, mal als majestätischer Purpur königlicher Gewänder. In der Natur begegnet uns Lila in der reifen Süße der Pflaume, die so manchen Dichter zu sinnlichen Metaphern inspiriert hat. Doch es sind nicht nur die greifbaren Dinge, die sich in dieser Farbe dichterisch manifestieren.
Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
Flügel frei!
Flügel wie Schwäne Rabenflügel Hii Himmelsflügel Flügel Tränenflügel Menschenflügel keiner fliegt weiter als als Traum
Aus: Teutsche Herzen, ein alter Gedichtband, den ich an anderer Stelle schon erwähnte. Manchmal frage ich mich, wie die alten Sachen in einer neuen Gewandung wohl aussehen mögen. Dementsprechend habe ich die Rechtschreibung des Gedichts angepasst (keine Satzzeichem mehr). Trickreich war die dritte Zeile, da braucht man ein Komma. Ich habe es mit einer Buchstabenverdopplung gelöst. Das Gedicht ist Mitte der achtziger Jahre entstanden, und zwar auf einem Commodore C128D, der schon wie ein PC aussah, aber keiner war. Visualisierungen von Dall-E und Microsoft Designer.
Letzter Federstrich am von Lenny Löwenstern * Zufallsgedicht
stiller und dunkel
verzeih mir sagt die Nacht aber ich werde dunkel sein du wirst mich nicht sehen können aber das ist es ja antworte ich das ist der Unterschied das ist warum man dich so liebt aber ich werde auch still sein mahnt die Nacht still bist du mir am liebsten sage ich und begebe mich hinein
Hier ist eine etwas andere Art der Interpretation. So hast du ein Gedicht vielleicht noch nicht erlebt. Geschmack & Geruch der Wörter und Worte.
Die Nacht selbst schmeckt wie ein komplexer Rotwein, ihr Aroma eine Mischung aus süßlichem Jasmin und erdiger Mossnote. Ihre Textur umhüllt uns wie eine samtweiche Daunendecke, kühl an der Oberfläche, doch mit einer verborgenen Wärme im Inneren. Das Dunkel ist intensiv und rauchig wie frisch gerösteter Kaffee, mit der glatten Tiefe polierten Ebenholzes. Die Unmöglichkeit zu sehen bringt einen Hauch von Salz auf die Zunge, begleitet vom neutralen Duft gereinigter Luft nach einem Regenschauer. Dieser Kontrast, der die Nacht so liebenswert macht, prickelt überraschend wie Zitronengras, seine Textur so facettenreich wie ein geschliffener Edelstein.