drück das Glück (Gedicht)

drück das Glück

rund ist der Mond
ich bin ’rübergeflogen
über die Wolken
und die Träume haben wir
grad noch so
hingebogen

Aus dem Buch: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne. Visualisierung von DALL-E.

Rundungen im Gedicht

Das Gedicht entfaltet eine Welt voller Rundungen und Bögen, die weit über die Erwähnung des offensichtlich runden Mondes hinausgeht. Du findest diese geschwungenen Formen überall, wenn du genau hinsiehst. Schon der Auftakt „drück das Glück“ lässt dich an etwas Rundes denken, das man umfassen kann, vielleicht wie eine kostbare Kugel. Der Flug über die Wolken zeichnet einen weiten Bogen am Himmel nach, während die Wolken selbst mit ihren weichen, bauchigen Formen unter dir vorüberziehen.

Die Träume, die ihr „hingebogen“ habt, erinnern an biegsame, fließende Gestalten, die sich jeder starren Form entziehen. Selbst in den Worten verstecken sich rundliche Elemente – das „O“ in „Mond“, „geflogen“ und „Wolken“ scheint wie kleine visuelle Echos der Rundungsthematik. Der gesamte Flugbogen, vom Abheben bis zur Landung, beschreibt eine große Kurve, die sich sanft in den Rhythmus von Tag und Nacht einfügt, angedeutet durch die Erwähnung von Mond und Träumen.

Es ist, als ob das Gedicht selbst eine kreisförmige Bewegung vollführt, die dich am Ende wieder zum Anfang zurückbringt, zu diesem Moment des gedrückten Glücks. Die Art, wie Glück und Träume hier geformt und gebogen werden, vermittelt ein Gefühl von emotionaler Vollständigkeit, als würde sich ein Kreis schließen.

Es ist übrigens kein Zufall, dass Wörter wie „Bogen“ und „Mond“, die runde oder gebogene Formen beschreiben, den Buchstaben „O“ enthalten. Dies ist ein Beispiel für das, was Linguisten als „Lautsymbolik“ oder „Phonästhesie“ bezeichnen.

In vielen Sprachen, einschließlich des Deutschen, gibt es eine Tendenz, dass der Klang oder die visuelle Form eines Wortes mit seiner Bedeutung korrespondiert. Der runde Buchstabe „O“ eignet sich besonders gut, um runde oder gebogene Objekte und Konzepte darzustellen. Dies ist kein universelles Gesetz, aber eine häufig auftretende Tendenz.

Hier verstärkt die Verwendung von Wörtern mit „O“ subtil das Thema der Rundung und trägt zur gesamten klanglichen und visuellen Harmonie bei. Es ist ein Beispiel dafür, wie in der Poesie Form und Inhalt auf vielfältige Weise miteinander verwoben sein können – nicht nur in der offensichtlichen Bedeutung der Worte, sondern auch in ihrer klanglichen und visuellen Gestalt.

Keksmädchen (Gedicht)

Keksmädchen (Gedicht) KI visualisiert

Keksmädchen

an den Himmel gelehnt
singt sie
doch der Mond
hört es nicht
im Himmel nicht
wie im Leben

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierungen schuf DALL-E. Das Keksmädchen ist in meiner Erinnerung eine junge Frau, die in einem Geschäft für Gebäck und Schokolade arbeitete. Das war in Hamburg und ist eine Weile her.

Steckbrief zum Gedicht Keksmädchen

Farbe: #C65325 (Terracotta)

Die Farbe Terracotta symbolisiert Geborgenheit, Wärme und Erdung, was im Kontrast zur unerfüllten Sehnsucht des Keksmädchens steht.

Stilrichtung: Expressionismus

Stimmungen:

  • Einsamkeit
  • Sehnsucht
  • Traurigkeit
  • Verzweiflung

Symbolik:

  • Keksmädchen: Symbol der Unschuld und Zerbrechlichkeit
  • Himmel: Symbol der Unerreichbarkeit und Unendlichkeit
  • Mond: Symbol der Kälte und Gleichgültigkeit

Frucht: Feige

Die Feige symbolisiert sowohl Süße als auch Vergänglichkeit, was die widersprüchlichen Emotionen im Gedicht aufgreift.

Duft: Vanille

Der warme und süße Duft von Vanille steht im Kontrast zur kühlen Distanz des Mondes.

Tier: Nachtfalter

Der Nachtfalter passt zur nächtlichen Szene und der zarten, fragilen Natur eines Mädchens.

Tonart: D-Moll

D-Moll wird oft als melancholisch und nachdenklich empfunden, was gut zur Stimmung des Gedichts passt.

Mathematische Formel: e^(iπ) + 1 = 0 (Eulersche Identität)

Diese Formel verbindet komplexe Zahlen und Exponentialfunktionen, was zur geheimnisvollen und komplexen Natur des Gedichts passt.

Getränk: Heiße Schokolade:

Ein warmes und tröstendes Getränk, das Geborgenheit und Geborgenheit symbolisiert.

warten (Minimalgedicht)

warten

Regen
Regen
Regen
blau

Ein Minimalgedicht, mehr zum Anschauen, denn zum Lesen. Es stammt aus dem Gedichtband der Mond der Regen die Nacht und das Blau.

Eine einsame Figur steht unter einem weiten, leeren Himmel. Der Himmel ist tief und lebhaft blau, gefüllt mit schweren Regenwolken, doch paradoxerweise fällt kein einziger Regentropfen. Die kleine und unbedeutende Figur blickt nach oben und verkörpert das Wesen des Wartens. Die Szene ist karg und frei von anderen Elementen, was die Themen der Erwartung und die überwältigende Präsenz des Wartens ohne den eigentlichen Regen betont.

die letzten Träume (Gedicht)

die letzten Träume (Gedicht)

die letzten Träume

von ihr sind dahin
es hat wirklich gedauert
frei davon zu werden
jetzt wünschte ich
sie kämen wieder

Aus dem Gedichtband: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne. Illustration von DALL-E & Microsoft Designer.

Synästhetische Empfindungen im Gedicht

Die ersten Zeilen könnten nach verblasstem Lavendel schmecken – süß, aber mit einer bitteren Note. „Frei davon zu werden“ schmeckt vielleicht nach frischer Minze – kühl und reinigend und an einen Mojito erinnernd. Der Wunsch am Ende könnte den Geschmack reifer Erdbeeren haben – süß mit einer Spur von Sehnsucht.

„Die letzten Träume“ fühlen sich an wie zarte Seide, die durch die Finger gleitet. „Es hat wirklich gedauert“ hat eine raue, sandpapierartige Textur. „Frei davon zu werden“ ist glatt und kühl wie polierter Marmor. Der Wunsch am Ende fühlt sich warm und weich an, wie eine flauschige Decke.

Das Gedicht in Prosa

Die letzten Träume von ihr sind verflogen, verschwunden in den Tiefen der Vergangenheit. Es war ein langer, mühsamer Prozess, sich von ihnen zu lösen, sich zu befreien von den Fesseln der Erinnerung. Doch nun, da die Freiheit endlich erreicht ist, da die Klarheit des Moments wie eine aufgehende Sonne das Gemüt erhellt, regt sich ein neues Gefühl. Paradoxerweise wächst der Wunsch, diese längst vergangenen Träume mögen zurückkehren. Die Sehnsucht nach dem, was einst war, keimt wie zarte Pflanzen am Horizont der Zukunft auf, eine bittersüße Mischung aus Nostalgie und Hoffnung.

Night and Dreams (Gedicht)

Night and Dreams Gedicht Visualisierung

Night and Dreams

die Nacht sinkt herab
meine Träume steigen auf
winzigkleine Gedanken nur
in einem weiten kalten All
woanders sind sie
Sterne eines Tages vielleicht

Aus: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne.

Der Text in Prosa

Im Reich der Fantasie beginnen Träume ihren Aufstieg, während die Nacht sanft vom Himmel herabsteigt. Sie schweben und tanzen, bahnen sich ihren Weg durch einen weiten dunklen Raum, die mit dem Funkeln unzähliger Sterne übersät ist, und malen ein Bild eines Universums, in dem Nacht und Träume miteinander verschmelzen.

Gedichtinterpretation

„Das Gedicht ‚Night and Dreams‘ ist spannend in seiner Darstellung der Nacht und der Träume. Es beginnt mit der Zeile ‚die Nacht sinkt herab‘, was sofort eine ruhige, nachdenkliche Atmosphäre schafft. Die Nacht wird oft mit Ruhe und der Freiheit des Geistes assoziiert. Es ist, als ob die Nacht eine Bühne für das Innere, für Gedanken und Träume bietet.

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