über Land (Dunkelgedicht)

über Land (Dunkelgedicht)

Über Land

kommt die Nacht
ist die Stille schon da
ein schwarzer Schmetterling
ein kleiner Tod
sanft ist die Brise
sanft ist der Regen
kein Mond

Aus: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung fertigte DALL-E an. Das Bild zeigt eine realistische Darstellungsweise mit einem Hauch von Symbolismus. Der Realismus kommt in der detaillierten, fast strengen Darstellung der ländlichen Szene und der natürlichen Elemente zum Ausdruck.

Nächtlicher Flug

Über dem Land zieht die Nacht auf, wie ein leises Flüstern, das die Stille vor sich herträgt. Kein Licht scheint vom Himmel, kein Mond, nur das tiefe Blau der Dunkelheit, das sich wie ein weicher Schleier über die Felder legt. Ein schwarzer Schmetterling gleitet durch die Lüfte, beinahe lautlos, fast unsichtbar, wie ein kleiner Tod, der sanft über das Schlafende wacht.

Unter ihm breitet sich das Land aus, still und geheimnisvoll, fast wie eine Erinnerung. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch die Felder, wie ein stiller, fließender Fluss aus Licht. Die Bäume stehen reglos, in Reihen wie träumende Wächter, ihre Kronen wie dunkle Wolken, die kaum atmen.

Der Schmetterling fliegt weiter, getragen von einer zarten Brise, die sich wie ein Streicheln an die Flügel schmiegt. Ein feiner Regen fällt, kaum mehr als ein Hauch, und zeichnet schimmernde Fäden in die Luft, die das Land noch unwirklicher erscheinen lassen. In der Ferne blinken die kleinen Lichter eines einsamen Hauses, als wollten sie sagen, dass hier noch Leben schläft, dass hier noch Träume atmen.

Es ist, als würde die Welt in diesem Moment in sich selbst ruhen, im Einklang mit der sanften Dunkelheit. Der Schmetterling wird Teil dieses Traums, ein flüchtiges, schwarzes Wesen, das den Nachthimmel streift und über das stille Land gleitet, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein nächtlicher Flug, der die Zeit für einen Augenblick anhält und das Land in ein poetisches, träumerisches Geheimnis hüllt.

Die am besten zum Gedicht passenden Adjektive

sanft, still, dunkel, geheimnisvoll, poetisch, verträumt, schimmernd, mondlos, leise, flüchtig, weich, melancholisch, nachdenklich, einsam, nächtlich, flüsternd, schwebend, unwirklich, schattenhaft, zart, ruhig, verzaubert, magisch, friedlich

wie ein Flug (Gedicht vom Verschwinden)

wie ein Flug

ein allerletzter Wunsch
ich schaue über deine
Schulter in den Spiegel
der Spiegel schaut
leer zurück
wie ein Flug durch den
endlos blauen Himmel

Aus: die Worte der Liebe der Nacht des Mondes und der Sterne. Bildlich umgesetzt von DALL-E.

Der Wunsch, unsichtbar zu sein, ist dann ein Zeichen dafür, dass der Einzelne eine tiefere Verbindung zu sich selbst sucht – sei es durch Ruhe, Selbstakzeptanz oder Neuorientierung.

So fliegt der Wunsch, federleicht und voller Magie, in eine Welt, die keine Wörter braucht – ein Flug durch das Blau des Himmels und durch die tiefsten Räume der Seele, die immer noch strahlendschön sind.

Wenn Wünsche fliegen könnten, wohin würde es sie ziehen?

Wenn Wünsche fliegen könnten, würden sie vermutlich dorthin ziehen, wo Hoffnung und Sehnsucht eine Richtung vorgeben. Vielleicht zu den Sternen, die die Geheimnisse der Nacht bewahren, oder in den Wind, der von fernen Orten erzählt. Manche Wünsche könnten über Ozeane hinweg nach neuen Horizonten streben, andere würden sich in der Wärme eines vertrauten Augenblicks niederlassen. Letztendlich würden sie dort ankommen, wo sie willkommen sind – in den Herzen deren, die sie freundlich bergen.

der Himmel Farbe (Herbstgedicht)

der Himmel Farbe (Herbstgedicht)

der Himmel Farbe

welk ist der Mond
im Herbst
Regen Regen

der Himmel Farbe | Variation

welk ist der Mond im Herbst
kein Engel ist Regen
so tanzen wir dann

Die Variation habe ich für die Buchveröffentlichung gemacht: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierungen schuf DALL-E, ein Himmel in Herbstfarben.

Steckbrief zum Gedicht der Himmel Farbe

Farbe: #90A4AE (Graublau) mit Herbstrot

Adjektive: melancholisch, herbstlich, sehnsüchtig

Stimmungen: Traurigkeit, Vergänglichkeit, Einsamkeit, Hoffnung

Symbolik:

  • Himmel: Symbol für Unendlichkeit, Transzendenz, Hoffnung
  • Mond: Symbol für Nacht, Traum, Unbewusstes
  • Herbst: Symbol für Vergänglichkeit, Alter, Abschied
  • Regen: Symbol für Trauer, Tränen, Reinigung

Sprachliche Mittel:

  • Wiederholungen: „der Himmel Farbe“, „Regen Regen“ – erzeugen Rhythmus und verstärken die Stimmung
  • Metaphern: „welk ist der Mond“, „kein Engel ist Regen“ – verdeutlichen die Vergänglichkeit und Trostlosigkeit
  • Enjambement: Verse fließen ineinander – erzeugen Fluss und Dynamik

Jahreszeit: Herbst

Frucht: Pflaume (Symbol für Herbst, Melancholie, Vergänglichkeit)

Duft: feuchtes Laub (Symbol für Herbst, Vergänglichkeit, Erinnerung)

Mathematische Formel: e^(-pi) – Näherung für 0, symbolisiert die Vergänglichkeit alles Irdischen

Tier: Rabe (Symbol für Tod, Unglück, Omen)

Schriftart: Zerfließende, gebrochene Frakturschrift

Bezüge:

  • Romantik: Sehnsucht nach Unendlichem, Vergänglichkeitsbewusstsein
  • Symbolismus: Verwendung von Symbolen zur Vertiefung der Bedeutung
  • Expressionismus: Steigerung von Emotionen durch sprachliche Mittel

Cocktail: Herbstnebel (mit Gin, Birnenlikör und Preiselbeersaft) – melancholischer Geschmack, herbstliche Aromen

Alkoholfreies Getränk: Apfelpunsch (mit warmem Apfelsaft, Gewürzen und Zimt) – wärmend, herbstlich, beruhigend

Musik: Herbstlied von Franz Schubert – melancholische Melodie, herbstliche Atmosphäre

der Himmel Farbe (Herbstgedicht)

Himmelblaues Mondgedicht

Himmelblauesmondgedicht

an meinem Himmel
hänge ich sehr
hoch ins Blau gegriffen
spüre ich einen Hauch
von Mond an meiner Hand

Aus dem Buch: der Mond der Regen die Nacht und das Blau. Die Visualisierung schuf DALL-E. Der Mond symbolisiert etwas Unerreichbares und Entrücktes, dem man bestenfalls ideell näher kommen kann. Aber nie nahe genug.

Bemerkt?

Der Buchstabe „H“ spielt in diesem Gedicht eine ziemlich auffällige Rolle. Das geht schon mit dem Titel los. In der ersten Zeile taucht das „H“ erneut auf, diesmal als Anfangsbuchstabe des zentralen Wortes „Himmel“. Die zweite Zeile beginnt mit einem „h“ und enthält noch ein weiteres. In der vierten Zeile finden wir das „H“ in „Hauch“, einem Wort, das eine leichte, fast flüchtige Berührung andeutet. Das Gedicht endet mit „Hand“, einem Wort, das wieder mit „H“ beginnt.

Zum einen geht es um die klangliche Wirkung, da das wiederholte „H“ einen hauchenden, luftigen Klang erzeugt, der gut zur Atmosphäre des Gedichts passt – himmlisch, hoch und leicht. Zum anderen ist da die visuelle Verbindung, da die „H“-Wörter wichtige Elemente des Gedichts verknüpfen: Himmel, Höhe, Hauch – alles Wörter, die Weite und Leichtigkeit suggerieren.

Zum Dritten beeinflusst es auch noch den Rhythmus. Die Wiederholung des „H“ gibt dem Gedicht einen sanften, fließenden Rhythmus. Und schließlich dient es der thematischen Verstärkung, weil die 6 „H“-Wörter das zentrale Thema des Gedichts unterstützen – die Verbindung zwischen dem lyrischen Ich, dem Himmel und dem Mond. Esträgt dazu bei, eine ätherische, leichte Stimmung zu erzeugen, die zur Bildsprache des Gedichts passt – ein hoher, blauer Himmel, in dem das lyrische Ich nach dem Mond greift.